Die Geschichte des Willisauer Lauf

Offiziell hallte der Startschuss am 27. September 2008 zum 20. Mal für den Willisauer Lauf durch das historische Städtchen. Gründe für diese Erfolgsgeschichte gibt es viele. Unter Anderem animierten Aspekte der Gesundheit, sportliche Ertüchtigung oder Gestaltung der steigenden Freizeit viele Vereine zur Durchführung von Volksläufen. Da wollte Willisau nicht hintenanstehen. Der „erste Napflauf“ von 1989 hat jedoch eine 10-jährige Vorgeschichte. Über Jahrzehnte entwickelte sich aus dem im Jahre 1905 gegründeten militärischen Artillerieverein Willisau und Umgebung Mitte des letzten Jahrhunderts ein polysportiver Kern. Aus Wettkämpfen verschiedenster Art während eines Jahres wurde am Barbaratag der Beste gekürt. Engagiert wie eh und je wollte „Chefcoach“ Emil Meyer die Kondition seiner Truppe auf den Zahn fühlen. Warum nicht mit einem Ausdauerlauf? Gedacht, getan – und die Strecke von Willisau über St. Joder, Gmeinalp zur Wiggernhütte und zurück über die Kreuzstiege und Honegg ins Grafenstädtchen markiert. Der Napflauf hatte seine eigentliche Geburtsstunde im September 1978. Auf der 35 km langen Distanz galt es insgesamt um die 800 Meter Steigungen zu bewältigen. Auch Hobbysportler waren eingeladen. 23 Teilnehmer stürzten sich ins Abenteuer, deren 20 querten das Zielband. Marathon–Olympionike Josef Peter siegte in 2 Std. 15 Min. 47 Sek. Fazit der Premiere, es war für die Wettkämpfer ein aussergewöhnlicher Kräfteverschleiss. Und der Organisator zog daraus die Lehren, der nächste Lauf endete nach 13.7 km bei der Chinesenhütte. 61 Sportler, unter Ihnen 3 Damen, zierten die Rangliste. Das Ziel weit vom Start entfernt und der Parcours immernoch sehr anstrengend, eine erneute Anpassung drängte sich auf. Vom Sportzentrum bergan über die Mörisegg, zum Wendepunkt Unterskapf (später noch bis Lindenegg), hinunter nach Hergiswil und entlang der Enziwigger zum Ausgangspunkt – die Grundlagefür einen beliebten Lauf war gefunden.

 

Organisation

 

Wie organisiert man einen Volkslauf zu dritt? Darüber sinnierten eines Tages die sportbegeisterten Willisauer Pius Disler, Philipp Stutz und Pius Meyer. Ohne Hilfe von Aussen unmöglich, also brachten sie Ihre Idee beim Turn- wie auch beim Artillerieverein vor. Letzterer hatte schon Erfahrung gesammelt mit dem traditionellen Vereinslauf. Mit der Kooperation der beiden Helfervereine war die Grundlage für die Organisation des Sportereignisses gegeben. Das gemeinsam zusammengestellte Organisationskomitee präsidierte Pius Meyer, Sohn von Napflauf-Pionier Emil Meyer. Teamarbeit, die Integration der Erfahrungen des AVW und klare Zielsetzungen verhalfen am 23. September 1989, schlag 16.00 Uhr, zu einer erfolgreichen Premiere. Mit der Begeisterung der Sportler für Volksläufe vor Augen, wurde bereits für den ersten Anlass in Willisau mit 350 Teilnehmern budgetiert. Das war zu hoch gegriffen, lediglich 215 Läufer, klassiert in 7 Kategorien, erreichten das Ziel. Das OK liess sich von seiner Zielsetzung nicht abbringen, zusätzliche Startmöglichkeiten für Schüler steigerten die Zahl der Startenden. Der 5. Napflauf durchbrach mit 427 Klassierten erstmals und deutlich die Erwartungen. Die tadellose Organisation wurde von den Teilnehmern geschätzt und das Resultat von offenen Ohren war eine Kurzstrecke für Plauschläufer. Stetig vergrösserte sich das Teilnehmerfeld. So starteten nach 10 Jahren knapp 800 und im Jahr 2005, erstmals mit der Kategorie Walker, wurde die tausender Marke durchbrochen. Der harte Kern innerhalb des OK sorgte für Kontinuität. Wenige Wechsel von wichtigen Chargen ermöglichten ein eingespieltes Team. So sind vom Gründungs-OK noch heute die folgenden "Köpfe" mit Begeisterung dabei: Pius Meyer, OK-Präsident; Jakob Odermatt,  Elfi Meyer und Heidi Bühler. Über die Jahre wurde das Gremium mit Verantwortungsbewussten Personen ergänzt. Zu Ihnen gesellten sich unzählige Helfer und Helferinnen hinter und vor den Kulissen, welche sich Jahr für Jahr generös für das Gelingen des Laufes einsetzen.

 

Wirtschaft und Sponsoring

 

Der Willisauer Lauf entwickelte sich in den knapp zwei Jahrzehnten zu einem bedeutenden sportlichen und gesellschaftlichen Anlass. Ein Blick auf die Herkunft der Teilnehmer verdeutlicht, dass der Lauf über die Region hinaus ein Echo fand. Bereits der 2. Napflauf mochte Hobby-Sportler aus dem Fürstentum Lichtenstein und Deutschland ins Grafenstädtchen zu lotsen. Ihnen folgten international bekannte Strassenläufer. Die Beliebtheit des Wettkampfes fand auch vermehrt Beachtung in der Überregionalen- und der Sportpresse. Die Namen Napf und Willisau werden seit 1989 nicht nur mit Gold, Ringli und Jazz in Verbindung gebracht. Der Volkslauf entlang der Enziwigger und über die Mörisegg lockt jährlich Läuferfamilien und Anhänger in die Metropole des Luzerner Hinterlandes. Der wirtschaftliche Faktor ist für viele Geschäfte im Städtli und die Gastronomie in Willisau sowie in der Region positiv spürbar. Aus der Läuferschar sind viele unter dem Jahr mit Freunden oder Bekannten im nördlichen Napfgebiet anzutreffen. Was auch immer auf die "Beine" gestellt wird, ein Abschluss mit schwarzen Zahlen ist das Ziel. Dies betrifft auch die polysportiven Vereine STV und AVW. Letztendlich möchte jeder Club seine allgemeinen Aufwendungen teilweise über Anlässe finanzieren. Mit hohen Startgeldern würden jedoch die Breitensportler abgeschreckt. Trotzdem in den 20 Austragungen sich der Beitrag von CHF 12.00 auf CHF 25.00 steigerte ist der Anlass nicht selbsttragend. Da gilt es Sponsoren zu finden, welche in die Lücke springen und die Plattform für Werbezwecke nützen dürfen. Die Mobiliar und Luzerner Kantonalbank als Hauptsponsoren und Meyer, Schuhe und Sport als Nebensponsor erleichterten das Unterfangen der Napflaufpremiere. Sie sind dem Anlass treugeblieben und unterstützen noch heute das grösste, jährliche Volkssportereignis der Region. Diesen dauernden Rückhalt wissen die Organisatoren zu schätzen und sind sehr dankbar für das geschenkte Vertrauen. Wachsendes Interesse von Teilnehmern und der Öffentlichkeit weckten auch neue Geldgeber aus der Reserve. Dies war auch nötig, stiegen doch die Erwartungen, Anforderungen und Kosten von Jahr zu Jahr. Zum Gedeih trugen fortan im Wesentlichen auch bei: Willisauer Bote (Berichterstattung), Rivella (Verpflegung), Kreuz-Garage Willisau, Bossert Zweirad, Kreiliger Work und Creativ-Shop, Stöckli Geschirrverleih, sowie seit 2002 die Migros als neuer Hauptsponsor. Klein aber fein, wie das Gewürz in der Suppe, sind die zahlreichen Unterstützungen von Firmen und Privaten in Form von Gönnerbeiträgen, Naturalpreisen und Inseraten. Dazu zählen auch die Leistungen der Gemeinden mit der Verfügbarkeit der Infrastruktur und deren personeller Beistand. Auch das Wohlwollen von Anstössern wird vom OK und den Läufern sehr geschätzt. Zum bunten, vollständigen Mosaik tragen die Läufer selbst und die Begeisterung der ganzen Region bei. Sie sind die Werbeträger für die Zukunft des Willisauer Laufes.

 

Teilnehmer

 

Wurden 1989 am ersten Lauf lediglich 215 Teilnehmer rangiert so erreichten im letzten Jahr stolze 1044 Läuferinnen und Läufer das Ziel. Diese Entwicklung ist umso erstaunlicher in Betracht dessen, dass die traditionellen Volksläufe seit Ende der 90er Jahre durchwegs Rückgänge von Startenden verzeichnen mussten. Das umsichtige OK wusste immer wieder zu motivieren und das Angebot von Kategorien den Bedürfnissen anzupassen. Anlässlich der Premiere waren Frauen und Männer in 7 Kategorien aufgeteilt, zwei Jahre später waren es deren 11 Unterteilungen. Die Strecke von 13 km Länge und 235 Metern Höhendifferenz, mit einem ruppigen Anstieg kurz vor dem Wendepunkt, stellte sich als zu anspruchsvoll heraus. Ab der siebenten Austragung erreichtendie Wettkämpfer der Hauptkategorien das Ziel nach 11,7 km und einer Höhendifferenz von 170 Metern. 1992 duften auch Schüler am Lauffest teilnehmen. Auf Ihren Runden durch die Haupt- und Hintergasse wurde der Nachwuchs lautstark vom begeisterten Publikum angespornt. Da wollten auch die Kleinsten mit dabei sein. Sie durften sich 5 Jahre später im Besonderen von den Eltern anfeuern lassen. Manche wollten gerne dabei sein, jedoch war den Interessierten die fast 12 km lange Strecke zu happig. Ihnen und der Jugend wurde ab 1995 eine Kurzstrecke von 4.2 km ausgesteckt. Im Startfeld waren sodann vier Generationen auszumachen, alle freuten sich über das neue Angebot und die Flexibilität der Organisation. Und es ging weiter mit der Innovation des OK. Aus dem Napflauf wurde der Willisauer Lauf. Am 24. September 2005, traditionell eine Woche vor Beginn der Herbstferien, rannten die Läufer der Hauptkategorien erstmals vom Städtli durch das Untertor auf die neu konzipierte Rundstrecke. Die Neuausrichtung mit 12 km Distanz, 150 Metern Höhenunterschied und geringeren Steigungsprozenten wurde mit einem neuen Teilnehmerrekord honoriert. Dem Trend von Nordic Walking folgend starteten im gleichen Jahr erstmals 87 Walker. Deren Einbindung in den Willisauer Lauf sprengte die 1000er Marke. Anfänglich vorwiegend noch Männersache mit 90 % Anteil, starten je länger wie mehr auch Frauen. 1998 betrug die Damenquote knapp 15 % in den Hauptkategorien. Den ersten Plauschlauf bestritten mehr Läuferinnen (16) als Läufer (11). Dies änderte sich in den folgenden Jahren knapp zu Gunsten der Herren. Mit Einbezug der Nordic Walkerinnen und Walker waren im Jahr 2005 auf der neuen Strecke pro 100 Startenden deren 19 weiblichen Geschlechts. Rückblickend hat sich die Quote der Frauen im Teilnehmerfeld in den 18 Jahren fast verdoppelt.

 

Sieger und Rekorde

 

Dass der Lauf während den Jahren internationales Format annahm, ist jeweils am Start und im Zieleinlauf nicht zu übersehen.Vor allem Sportler aus Schwarzafrika nutzen Trainingsaufenthalte in der Schweiz für Formtests und die Gelegenheit, mit Preisgeldern ihre Kasse auf zu bessern. Sie sind willkommene Farbtupfer und Werbeträger des Anlasses, jedoch auch starke Konkurrenz für die einheimischen Spitzenathleten. Als erste Sieger gingen Judith Aregger aus Hergiswil bei den Frauen und Urs Christen bei den Männern in die Napflauf-Geschichte ein. Die beiden Aktiven der Läuferriege Gettnau stiegen in den vergangenen 19 Jahren wiederholt auf das oberste Treppchen, wenn nicht als Tagessieger so doch meistens als Schnellste Ihrer Kategorie. Die Haupt- bzw. Seniorenklasse der Männer wurde dreizehn aufeinander folgende Jahre von Urs Christen dominiert. Einzig im Jahre 2002 stand er nicht zu oberst, danach beherrschte er seine Kategorie erneut. Vielfacher Sieger bei den Senioren 2, später Senioren 3 wurde der gebürtige Luthertaler Josef Peter. Renatus Birrer wie auch Toni Birrer, standen abermals als Schnellste ihrer Kategorie zuoberst auf dem Podest. Der Phalanx der „Gettnauer“ mochten einzig der Stadtluzerner Kaspar Scheiber (Sen. 3), von1992 bis 1997, und Franz Duss aus Sempach (Sen. 4) überlängere Zeit die Stirn zu bieten. Eine eindrückliche Bilanz kann bei den Frauen Judith Aregger von der LR Gettnau vorweisen. Wenn sie am Start war, stand die Hergiswilerin immer auf dem Sockel, meistens als Siegerin. Herausragend sind auch die fünf Kategoriensiege der um einige Jahre älteren Marie-Theres Portmann aus Emmenbrücke. Die Anfangsstrecke des Napflaufes, welche von 1989 bis 1994 bis zum Wendepunkt Lindenegg führte, wurde an der letzten Austragung von Urs Christen mit 42.06.5 am schnellsten zurückgelegt. Die schnellste Frau auf den 13 Kilometern war 1991 Helen Eschler aus Allmendingen in 52.19.0. Während 10 Jahren bogen die Laufsportler bei der Mörisegg rechts ab nach Hergiswil und erreichten nach 11,7 km das Ziel am Ausgangspunkt. 1997 wurde diese Distanz vom Äthiopier Tekie Gebre Selasie (Bruder des legendären Langstreckenläufers Haile) in sensationeller Zeit von 35.22.5 bewältigt. Eine überragende Leistung vollbrachte 1999 Yimer Etaferahu. Bei Regenfall querte die Äthioperin das Zielband inmitten des Städtchens in phantastischen 41.05.5. Nebst der Rekordhalterin lief im Jahr 2001 mit Abomsa Emebet eine weitere Frau unter 42 Minuten ins Ziel. Den Willisauer Lauf, wie er heute von den Hauptkategorien bewältigt wird, beendeten im 2005 Feyisa Menegashe bei den Herren in 35.53.5 und in der Frauenkategorie Judith Aregger von der Läuferriege Gettnau in 45.43.4 am schnellsten. Hinter diesen Zugpferden streben Jahr für Jahr auch die Volkssportler persönliche Rekorde an. Selbst die Letzten im Klassement können eigene, neue Marken erreichen, indem Sie einen weiteren erfolgreichen Zieleinlauf in ihrem Palmares ausweisen können.

 

Von Beginn der Laufveranstaltung von Willisau nach Hergiswil und zurück am Start und auch das Ziel erreicht haben noch deren 5 Teilnehmer. Nebst Marie-Theres Portmann als einzige Frau schafften diese Omnipräsenz Urs Christen, Pius Stalder, Josef Stadelmann und Peter Helfenstein. Ihnen wurde am Jubiläumslauf eine spezielle Ehrung zuteil.

 

Motivation für die Sportler

 

Was macht den Lauf mit Start und Ziel im Grafenstädtchen bei Spitzensportlern und Hobbyläufern so beliebt? Sind es Startgelder, welche locken? Diesbezügliche Anfragen von Athletenclubs aus Oststaaten und Afrikanischen Ländern werden Jahr für Jahr mit einer negativen Antwort konfrontiert. Die Beliebtheit hat andere Gründe. Einerseits ist die Läuferriege aus dem benachbarten Gettnau wie auch STV und AV Willisau ein Garant für zahlreiche Startende. Die einwandfreie Organisation wird von den Läufern sehr geschätzt, die Mund zu Mund Propaganda wirkt über die Zentralschweiz hinaus.Ob Kinder, Jugendliche, Plausch- oder Spitzensportler, alle lassen sich von der tollen Stimmung im Städtli und von den Wogen der Begeisterung nahezu ins Ziel tragen. Die prächtige Ambiance motiviert immer wieder zum Teilnahme am nächsten Willisauer Lauf. Einsteiger können sich Jahr für Jahr mit Beginn der Sommerzeit beim „Lauftreff Willisau“ an den Höhepunkt herantasten. Kameradschaft, Plausch und Fitness sind ansteckend. Viele werden unerwartet vom Laufvirus befallen. Mitmachen kommt vor denmRang. Jedoch nicht nur das motiviert zur Teilnahme. Die Veranstalter sind besorgt für einen familiären Anlass. Kinder bis zu Senioren von fast 80 Jahren, alle Generationen zieren die Ranglisten. Und nicht nur die Spitzenathleten, welche mit Preisgeldern in bescheidenem Rahmen honoriert werden, dürfen sich im Ziel freuen. Zu den Preisträgern zählen Schulklassen mit  en meisten Teilnehmern und die schnellsten Willisauer (Damen /Herren). Auch lohnt es sich bis nach der Siegerehrung im Zentrum auszuharren und bei der Festwirtschaft Kräfte nach zu tanken. Höhepunkt und Abschluss ist immer wieder die Verlosung, mittels der Startnummern, von tollen Preisen an die noch anwesenden Teilnehmer des Willisauer Laufes.

 

Blick in die Zukunft

 

Warum ist es ein Erfolg, wenn die Zahl der Teilnehmer nicht sinkt? Durch das steigende Angebot von verschiedensten Sportarten verteilt sich die Masse der Volksportler auf verschienartige Disziplinen. Einige Veranstalter von Volksläufen in unserer Region haben sich in den letzten Jahren auf trendigere Sportarten spezialisiert oder gar das Handtuch geworfen. Der Willisauer Lauf jedoch wird bestehen bleiben. Die Jüngsten werden im Schul- und Vereinssport in Willisau und Umgebung zum Laufen in der Natur motiviert. Der gesundheitliche Aspekt wie auch die Freude am kameradschaftlichen Kräftemessen, soll Mädchen und Knaben begeistern. Das Gemeinschaftserlebnis des Nachwuchses ist langfristig ein Garant für deren aktive Teilnahme an sportlichen Wettkämpfen. In den vergangenen Jahren kreuzten jeweils um die 500 begeisterte Schülerinnen und Schüler unter grossem Applaus von Eltern und Anhängern die Ziellinie. Der lautstarke Ansporn des Publikums wird sie bestimmt wieder motivieren beim nächsten Start dabei zu sein. Danach gilt die Zielsetzung dem Jugend GP Willisau. Diese Startgelegenheit wird auch von vielen Schweizer Nachwuchsathleten genutzt und bringt zusätzlich Startende ins Luzerner Hinterland. Die gezielte Förderung von Talenten durch regionale Vereine und deren Orientierung an Vorbildern sicherndas Bestehen des traditionellen Laufes entlang der Buch- und Enziwigger Und wer weiss, vielleicht ist unter den Nachwuchsläufernein zukünftiger Spitzenathlet und Olympiateilnehmer. 

 

Die Jubilaren

 

Von den 215 Teilnehmern des ersten Napf Laufes freuen sich deren fünf Sportler besonders auf den Jubiläumslauf. Unter ihnen ist als einzige Frau Marie-Theres Portmann aus Emmenbrücke. Zu Ihr gesellen sich ein Kleeblatt von Männern mit Seriensieger Urs Christen, Rotkreuz (geb. Gettnau), dem Luthertaler Josef Stadelmann, Pius Stalder aus Willisau und Peter Helfenstein, Hergiswil. Auch unter den Funktionären und im Helferteam stecken einige Jubilare. Mit Stolz dürfen sie auf 20 erlebnisreiche Wettkampftage, fast ausschliesslich bei Sonneschein, zurückblicken. Zum zwanzigsten Mal präsidierte Pius Meyer das OK, ebenso oft trugen, Heidy Bühler, Elfi Meyer, Jakob Odermatt, Heiri Hodel, Walter Stadelmann in ihren verantwortungsvollen Chargen zum grossartigen Erfolg des Willisauer Laufes bei. Sie sind Fundament und Stützen des traditionellen Sportanlasses. Ihr generöser Einsatz wurde am Jubiläumslauf vom 20. September auch dementsprechend gewürdigt.

 

Interviews

 

Urs Christen, Rotkreuz, Seriensieger zum 20. Mal am Lauf

 

Toni Obertüfer: Warum bist du bereits am ersten Napflauf am Startgewesen?

Urs Christen: Einerseits trainierten wir von der LR Gettnau im Sommer auf dem Schlossefeld und nach einer anstrengenden Bahnsaison boten Gelände- und Volksläufe eine willkommene Abwechslung. Darum nutzen wir als Nachbarverein die Startgelegenheit in Willisau.

T.O.: In Willisau bist du bisher immer gestartet, hast die meisten Tagessiege und bis auf eine Austragung alle Kategriensiege erreicht. Worin liegt deine Motivation zu einer solch grandiosen Leistung?

Urs Christen: Auch wenn mein Wohnort ausserhalb des Kantons ist, der Läuferriege bin ich treu geblieben. Die Beziehung zur Region, der familiäre Rahmen, die Überblickbarkeit des Laufevents, Start und Ziel, wie auch die begeisternde Stimmung im Städtli; da kann man einfach nicht auf den Start verzichten. Man trifft sich eben jährlich Ende September in Willisau.

T.O.: Wie wünschst du dir den Jubiläumslauf?

Urs Christen: Dass ich auch diesen Lauf gesund beende, wenn möglich mit einer 40iger Zeit. Ich bin in der Phase vom Leistungssport zum Breitensport. Vermehrt werde ich an Volksläufen mitmachen und andere Sportarten mit Sohn Florian und mit meiner Frau Maja geniessen.

 

Marie-Theres Portmann, Emmenbrücke, zum 20. Mal am Lauf

 

Toni Obertüfer: Warum bist du bereits am ersten Napflauf am Startgewesen?

Marie-Theres Portmann: Schon vor dem ersten Lauf in Willisau starte ich an verschiedenen Volksläufen. Dabei stiess ich auf die Ausschreibung. Die Strecke sagte mir zu und meldete mich an.

T.O.: In Willisau bis du bisher immer gestartet, deren fünf Kategriensiege erreicht. Worin liegt deine Motivation zu einer solch tollen Leistung?

M.-T. Portmann: Die Gesundheit ermöglichte mir immer wieder dabei zu sein. Willisau ist in der Nähe, die Läufe waren jedes Mal sehr gut organisiert und die Ehrung anlässlich der zehnten Austragung spornte zusätzlich zur lückenlosen Teilnahme an.

T.O.: Welchen Wunsch hast du zum Jubiläumslauf?

M.-T. Portmann: Das wichtigste ist, dass ich wieder heil im Ziel ankomme. Die seit 2005 neue Strecke entlang der Buchwigger gefällt mir sehr gut. Mein spezieller Wunsch ist, dass für Frauen über 60 Jahre auch eine separate Kategorie geführt wird. Dies würde auch andere Teilnehmerinnen freuen und motivieren.

 

Willisauer Lauf ist, wenn

- eine Start-/Zielflagge mitten im Städtli gespannt ist

- meistens herrliches Herbstwetter für gute Stimmung sorgt

- ab und zu Hornissen die Strecke säumen

- es nach Sport- und Dul-X riecht

- sich Sportler zuviel zumuten und mit Blaulicht abgeholt werden

- ein Barfussläufer gesichtet wird

- unter den Sportlern diverse „Farbtupfer“ auszumachen sind

- die Migros etliche Kilos von Bananen und Äpfel liefert

- Rivella Paletten des durstlöschenden Getränkes bereit stellt

- eine Begeisterungswelle das Städtli erfasst

- wenn sich auch Prominente blicken lassen

- wenn…

 

Und wie ging es weiter?

 

2006 und 2007 hiess der grosse Sieger bei den Männdern Lidetu Dejene. Seriensiegerin Judith Aregger war auch im Jahr 2006 die Schnellste. 2007 ging der Sieg an Renata Bucher. 2008 und 2009 durfte sich der Oberkircher Daniel Renggli als grossartiger Sieger feiern lassen, bei den Frauen hiessen die Siegerinnen Judith Aregger und Karin Jaun. 2010 gab es mit Philippe Linder und Yvonne Kägi zwei neue Tagesschnellste. Der Einheimische Andreas Meyer lief 2011 erstmals als schnellster Mann durchs Ziel. Bei den Frauen siegte einmal mehr Renata Bucher. 2012 konnte Andreas Meyer seinen Sieg aus dem Vorjahr verteidigen und das Rennen dominieren. Gabi Nyffeler-Berger stellte in 44:58.9 den bis anhin gültigen Streckenrekord bei denFrauen auf. Bei der 25. Ausgabe des Willisauer Laufes hiessen die grossen Sieger Andreas Meyer und Flavia Stutz. Somit machte der Einheimische das Tripple perfekt und die Nachwuchshoffnung der Läuferriege Gettnau durfte ihren ersten Sieg bei den "Grossen" feiern.

 

Erstmals führte der STV Willisau das Riegenbattle, ein spielerischer Wettkampf zwischen den einzelnen Reigen, durch und sorgte für einen unterhaltsamen Abend. Bis um Mitternacht wurde im grossen Festzelt ausgiebig gefeiert und getanzt. Während Flavia Stutz auch im Jahr 2014 als Siegerin ins Städtchen einlaufen konnte und mit 45:00.3 den Streckenrekort nur knapp verpasste, lief es dem Willisauer Andreas Meyer nicht nach Wunsch. So wurde der Weg frei für Dominik Lötscher von der Läuferriege Gettnau, welcher in Willisau seinen ersten Sieg feiern durfte. Mit 1011 klassierten Läuferinnen und Läufer konnte zudem ein neuer Teilnehmerrekord aufgestellt werden.